Eddersheim. Die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Eddersheim bekommen einen eigenen Aufenthaltsbereich. Unter dem Dach im - im Renovierungszustand befindlichen - Feuerwehrgerätehaus sollen ein Lehrsaal, eine Küche, Toiletten für die Jugendlichen und ein Büro für den Jugendleiter entstehen. Die Nachwuchsbrandschützer werden dann ihr eigenes Domizil haben und nicht mehr auf den Lehrsaal und die Räumlichkeiten der aktiven Wehrleute angewiesen sein - bisher haben sich Erwachsene und Jugendliche einen Lehrsaal geteilt.

Doch die Feuerwehrleute in spe werden sich noch eine Weile gedulden müssen, denn das Dachgeschoss gleicht im Augenblick einer Baustelle. Überall liegen Bretter und Latten in Bündeln gehäuft, daneben stapeln sich Zementsäcke. Die Konturen der Räume sind an halbfertigen Mauerstücken schon zu erkennen. Auf der Innenseite des Schrägdaches glitzert Silberfolie. Deckenlampen sind noch nicht installiert, ein tragbarer Leuchtkolben spendet etwas Licht. Einzig ein Tischfußballspiel, dessen Drehgriffe unter all dem Gerümpel und Staub sichtbar sind, erinnert an das, was dort mal entstehen soll.

Auf seiner Jahreshauptversammlung Anfang Februar hat der Feuerwehrverein 7500 Mark für Dachflächenfenster bereit gestellt, wobei das nur vorläufige Kosten sind, weil aller Wahrscheinlichkeit nach ein Dachdecker bezahlt werden muss, der die Fenster einbaut.

"Was wir können, machen wir auch selbst", erklärt Vereinsvorsitzender Hermann-Josef Häb. Dazu zählten Maurerarbeiten genauso wie die Isolation der Wände. Gleichzeitig sei die kostengünstigere Heimarbeit der Wehrleute aber auch mit ein Hauptgrund, warum die Arbeiten im Jugendraum nur langsam vorankommen. In der Regel bleibe wegen Berufstätigkeit nur der Samstag, an dem gearbeitet werden kann. Daneben lege die Jugendwehr, wenn es um Aufräumarbeiten geht, regelmäßig Hand an.

Wann der Raum endgültig fertig sein wird und wie hoch die Gesamtkosten sein werden, steht laut Häb noch nicht fest. "Wenn alles gut läuft, kann der Raum vielleicht im November, zu Anfang der Wintersaison, bezogen werden", hofft der Vorsitzende.

Auch über die endgültige Nutzung der neuen Räume herrscht teilweise noch Unklarheit. "Der Raum ist als reiner Lehrsaal geplant und nicht als Jugendzentrum", sagt Häb. Die Eddersheimer Jugendlichen können sich hingegen mehr in ihrem Raum vorstellen. Einen Fernseher wollen sie dort aufstellen, eine Couch, Poster oder andere Wandbilder und vielleicht auch einen Computer. Nicht nur Lehr-, sondern auch gemütlicher Aufenthaltsraum solle das ausgebaute Dachgeschoss einmal werden.

Das wäre denkbar, wenn die Jugendlichen öfter als zu den Übungstreffen an den Donnerstagen ins Gerätehaus kämen. Allerdings, so der Vereinsvorsitzende Häb, müsste sich dann auch ein Betreuer finden, der die Jugendlichen beaufsichtigt. Denn alleine - so verlangt es das Gesetz - dürfen sich die derzeit rund 30 Zehn- bis 17-Jährigen nicht im Gerätehaus aufhalten. "Hauptsache ist aber", so der 16-jährige Nachwuchslöschmeister Tim Stellwagen, "dass der Raum endlich fertig wird. Der Rest kommt dann ganz von alleine". (lex)