Startschuss für die Jugendsammelwochen des Kreisjugendrings

Für Jugendarbeit steht immer weniger Geld zur Verfügung. Deshalb gehen die Mitglieder Klinken putzen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Hattersheim. Wenn Menschen mit Sammelbüchsen in der Hand klingeln, bleibt die Haustür für gewöhnlich meistens geschlossen. Die Helfer mit den blauen Spardosen bauen in den kommenden Tagen aber auf die Unterstützung der Bevölkerung, denn sie sind für den Kreisjugendring unterwegs, und es geht um eine gute Sache.

Morgen beginnt die Jugendsammelwoche in den Städten und Gemeinden des Main-Taunus-Kreises, in deren Verlauf Geld zur Finanzierung von Jugendarbeit verschiedener Art eingenommen werden soll. Der Jugendring hat große Plakate aufgehängt, um auf die Aktion hinzuweisen – eines davon am Hattersheimer Bahnhof. Rund 6500 Menschen engagieren sich im Kreis in Jugendverbänden. Zehn Verbände haben sich dem Kreisjugendring angeschlossen. Dazu gehören unter anderem die Pfadfinder, die Sportjugend, die Jugendfeuerwehr sowie die Evangelische und Katholische Jugend. Die Finanzierung von Jugendarbeit in Verbänden und Vereinen sei schwieriger geworden, erklärt Mario Machalett, stellvertretender Vorsitzender des Hessischen Jugendrings. "Die Regelförderung für Verbandsarbeit wird immer wieder gekürzt", beschreibt er die Folgen knapper Kassen bei den Kommunen. Die Jugendsammelwoche sei ein Weg, das Fehlen öffentlicher Gelder zu kompensieren.

Jugendgruppen verschiedener Verbände und Vereine konnten ihre Teilnahme an der Sammelwoche anmelden. Die Hälfte der Einnahmen bleibt bei den Sammlern, die sie meist in neue Arbeitsmaterialien oder Jugendräume investieren.

30 Prozent gehen an den Hessischen Jugendring, der mit dem Geld Fortbildungen für Jugendbetreuer finanziert. Die verbleibenden 20 Prozent erhält das Jugendamt des Kreises. Die Jugendsammelwoche wird bereits seit 60 Jahren durchgeführt. In Hessen konnten dabei schon rund sieben Millionen Euro eingenommen werden.

Feuerwehr ist dabei

Die Sammelwoche dauert von Freitag, 23. März, bis Montag, 2. April. Im Hattersheimer Stadtgebiet beteiligen sich die Jugendfeuerwehren aus Eddersheim und Okriftel. "Das ist unsere zweite Einnahmequelle neben der Christbaum-Sammelaktion", erklärt Christian Becker, einer der Jugendwarte. Er baut deshalb darauf, dass der ein oder andere Bürger den jungen Leuten mit der blauen Sammelbüchse die Tür öffnet. sas